Viele Menschen denken, dass das Streichen von Wänden eine einfache Aufgabe ist – Farbe aufrollen, trocknen lassen, fertig. Doch wer ein perfektes Ergebnis erzielen möchte, sollte einige wichtige Punkte beachten. Fehler bei der Farbauswahl, der Wahl des Werkzeugs oder der Streichtechnik können das Endergebnis beeinträchtigen. Deshalb sind eine sorgfältige Vorbereitung, das richtige Equipment und eine systematische Vorgehensweise essenziell.
Dieser Leitfaden zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Wände professionell streichen, welche Farben sich für welchen Raum eignen und worauf Sie achten sollten.
Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zu perfekten Streicharbeiten. Bevor Sie mit dem Streichen beginnen, sollten Sie Ihren Raum optimal vorbereiten. Besonders das Abkleben und Schützen der Flächen wird oft unterschätzt.
Checkliste für die Vorbereitung:
✅ Möbel und Böden mit Malervlies oder Malerfolie abdecken
✅ Steckdosen und Lichtschalter abmontieren oder abkleben
✅ Türrahmen, Fensterbänke und Fußleisten mit Malerkrepp abkleben
✅ Fliesen im Bad oder an Küchenwänden abdecken
✅ Risse und Löcher verspachteln und schleifen
✅ Wand mit Tiefengrund behandeln, um eine gleichmäßige Farbaufnahme zu gewährleisten
💡 Tipp: Je gründlicher die Vorbereitung, desto sauberer wird das Endergebnis!
Vor dem Streichen sollte die Wandoberfläche glatt, sauber und trocken sein. Farbe haftet nur gut auf richtig vorbereiteten Untergründen. Unebenheiten, Risse oder Flecken sollten daher vor dem ersten Anstrich beseitigt werden.
1. Löcher und Risse verspachteln
● Unregelmäßigkeiten mit Spachtelmasse ausbessern
● Erste Schicht trocknen lassen, anschließend schleifen
● Falls nötig, eine zweite Schicht auftragen und erneut schleifen
2. Grundierung auftragen
● Tiefengrund verwenden, um eine gleichmäßige Farbaufnahme zu gewährleisten
● Bei Flecken (Nikotin, Wasserflecken, Fett) eine Isolierfarbe als Sperrschicht auftragen
3. Staub und Verschmutzungen entfernen
● Wände mit einem feuchten Tuch abwischen, um Staub zu entfernen
● Sicherstellen, dass die Wand vollständig trocken ist, bevor die Farbe aufgetragen wird
Welche Wandfarbe ist die richtige?
Beim Kauf der Farbe sollten Sie auf die Art der Farbe, Deckkraftklasse und Abriebfestigkeit achten. In Wohnräumen werden hauptsächlich wasserbasierte Farben verwendet, da sie geruchsarm, leicht aufzutragen und umweltfreundlich sind.
1. Dispersionsfarbe (wasserbasiert)
✔ Gute Deckkraft
✔ Atmungsaktiv
✔ Umweltfreundlich und geruchsneutral
✔ Ideal für Wohn- und Schlafzimmer
2. Latexfarbe (strapazierfähig)
✔ Hochabriebfest, ideal für stark beanspruchte Bereiche
✔ Abwaschbar und scheuerbeständig
✔ Besonders geeignet für Küchen, Flure und Treppenhäuser
3. Isolierfarbe (gegen Flecken)
✔ Deckt hartnäckige Verschmutzungen (Nikotin, Wasserflecken)
✔ Verhindert Durchschlagen alter Flecken
✔ Perfekt für Problemwände in Treppenhäusern oder Küchen
💡 Tipp: Achten Sie auf die Deckkraftklasse. Farben mit Deckkraftklasse 1 decken bereits nach dem ersten Anstrich, während niedrigere Klassen möglicherweise mehr Schichten erfordern.
Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, ist die richtige Technik entscheidend. Mit einer guten Farbrolle und der richtigen Bewegung lässt sich die Farbe gleichmäßig verteilen.
1. Ecken und Kanten zuerst mit einem Pinsel oder einer kleinen Rolle streichen.
✔ Dies verhindert sichtbare Übergänge zwischen Wand und Decke.
2. Mit der großen Farbrolle arbeiten.
✔ Die Rolle in die Farbwanne tauchen und überschüssige Farbe auf dem Abstreifgitter entfernen.
✔ In gleichmäßigen Bewegungen von oben nach unten arbeiten.
3. Farbe überlappend auftragen.
✔ Streifen für Streifen arbeiten, dabei immer leicht in den vorherigen Streifen übergehen, um sichtbare Kanten zu vermeiden.
4. Die Wand in einem Durchgang komplett streichen.
✔ Vermeiden Sie es, bereits trockene Stellen nachzurollen, da dies unschöne Streifen verursachen kann.
💡 Tipp: Lassen Sie die erste Schicht vollständig trocknen, bevor Sie entscheiden, ob ein zweiter Anstrich nötig ist. Oft sieht eine Wand während des Trocknens ungleichmäßig aus – das legt sich jedoch nach ca. einer Stunde.
Nicht jede Farbe kann direkt aus dem Eimer aufgetragen werden. In manchen Fällen muss sie leicht verdünnt werden, um eine optimale Verarbeitung zu gewährleisten.
So verdünnen Sie Wandfarbe richtig:
● Herstellerangaben beachten!
● Bei zu dicker Konsistenz: 0,5–1 Liter Wasser pro 10 Liter Farbe hinzufügen.
● Farbe mit einem elektrischen Mixer oder Rührstab gut durchmischen (ca. 4 Minuten).
💡 Tipp: Mischen Sie die Farbe auch dann gut durch, wenn Sie keine Verdünnung hinzufügen – dadurch werden Farbpigmente gleichmäßig verteilt und die Deckkraft verbessert.
🚫 Ungenügende Vorbereitung → Abklebearbeiten sparen Zeit und sorgen für saubere Kanten.
🚫 Zu dicke oder zu dünne Farbe → Falsch verdünnte Farbe hinterlässt Streifen oder ungleichmäßige Flächen.
🚫 Falsche Technik → Zu starkes Rollen oder häufiges Nachbessern kann sichtbare Spuren hinterlassen.
🚫 Zu schnelle zweite Schicht → Lassen Sie die erste Schicht komplett trocknen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erhalten.
Das Streichen von Wänden erfordert eine gute Vorbereitung, die richtige Farbwahl und eine saubere Technik. Wer strukturiert arbeitet, erzielt langlebige und professionelle Ergebnisse.
Falls Sie dennoch unsicher sind oder ein makelloses Ergebnis wünschen, kann ein erfahrener Malerbetrieb eine sinnvolle Alternative sein. Ein Profi kennt die besten Techniken, verwendet hochwertige Farben und sorgt für eine perfekte Umsetzung Ihrer Renovierung.